
Cristina Cortellini
Für eine zukunftsfähige Welt

Kantonsrat
Nov 3, 2025
Keine Subvention von Wohneigentum - Keine Schattenstaatsbank
Was die sogenannte „Starthilfe-Initiative“ wirklich bedeutet
Die Initiative des Hauseigentümerverbands (HEV) klingt auf den ersten Blick sympathisch: Sogenannt junge Menschen - gemäss Initiativtext bis 50jährige ... - sollen einfacher zu Wohneigentum kommen. Doch schaut man genauer hin, zeigt sich: Das ist keine echte Starthilfe – sondern ein riskantes Experiment mit Steuergeldern.
Wenn das Risiko der Staat berappen soll
Heute muss man beim Hauskauf mindestens 20 % Eigenkapital einbringen, den Rest finanziert die Bank mit einer Hypothek. Das schützt Käuferinnen und Käufer, aber auch die Bank, davor, das Haus nicht tragen zu können.
Mit der Initiative soll dieser Eigenanteil auf nur noch 5 % sinken. Das heisst: Häuser würden zu 95 % auf Kredit gekauft. Weil das für Banken zu riskant ist, soll der Kanton einspringen – mit einer staatlichen Ausfallgarantie von 15 %. Wenn also jemand die Hypothek nicht mehr zahlen kann, haftet die Öffentlichkeit.
Mit anderen Worten: Private Gewinne – öffentliches Risiko.
Die Initiative verlagert das Risiko von den Banken und Käufern auf die Allgemeinheit. Sie treibt die Immobilienpreise weiter in die Höhe – auf Kosten aller anderen.
Sogar die Finanzmarktaufsicht FINMA sagt: «Die Initiative möchte die Eigenmittelanforderung auf 5 Prozent reduzieren, was gemäss heutiger Regulierung nicht möglich ist.»
Nur Grossvediener kommen in den Genuss der Staatlichen Unterstützung
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat vorgerechnet, was die Initiative in der Praxis bedeutet: Wer sich im Kanton Zürich ein Einfamilienhaus zum Medianpreis von 1,5 Millionen Franken leisten will, müsste rund 335 000 Franken im Jahr verdienen. Selbst für eine Eigentumswohnung zum Medianpreis von 1,13 Millionen braucht es etwa 250 000 Franken Einkommen.
Mit anderen Worten: Von dieser „Starthilfe“ profitieren nur Spitzenverdiener – nicht der Mittelstand.
Die Finma schreibt klar, dass nur sehr gutverdienende Personen überhaupt in den Genuss eines solchen Bürgschaftsprogramms kämen.
In meinem Votum erläutere ich, was ich von dieser Initiative halte und wo ich eher einen Lösungsansatz sehe.