top of page

Home Office

Kantonsrat

Flexibles Arbeitsklima für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf




Home Office – Arbeiten von Zuhause oder unterwegs – die Eierlegende-Woll-Milch-Sau?!? Die Vorteile für Arbeitnehmende sind nicht von der Hand zu weisen: Flexiblere Arbeitszeiten, keine Fahrzeiten und Kosten, bessere Koordination von Beruf, Familie und Freizeit. Und wie ich heute Vormittag gelesen habe, fühlen sich introvertierte Menschen weniger unter Druck gesetzt. Für sie bedeutet es Ruhe und entspanntes konzentriertes Arbeiten. Für Unternehmen bedeutet Home Office, respektive Remote Work, eine Reduktion der Büroflächen und -kosten. Ausserdem kann gemäss Studien der Stanford University in der Arbeit sogar eine Effizienzsteigerung von über 13% erzielt werden. Positive Aspekte überwiegen

Doch jede Medaille hat eine Kehrseite. Der Zusatz-Aufwand in der Mitarbeitenden-Führung und Kontrolle ist nicht zu unterschätzen. Und die Geheimhaltung und Datensicherheit muss jederzeit gewährleistet werden. Zudem sind die Mitarbeitenden isoliert und es fehlt der persönliche Austausch. Das ständige in den Bildschirm starren führt zu gesundheitlichen Belastungen und die Abgrenzung zwischen Home und Office wird auch immer schwieriger.

Volkswirtschaftlich weist Home Office definitiv Pluspunkte auf: weniger verstopfte Strassen und überfüllte Züge sowie ein flexiblerer und geographisch erweiterter Arbeitsmarkt. Besonders hervorzuheben ist die verbesserte Integration von Personen, die im Erwerbsleben benachteiligt wären, wie kinderbetreuende Elternteile oder Personen mit eingeschränkter Mobilität. Auch wir Milizpolitiker sind auf Remote Work angewiesen. So können wir vor und nach Rats- und Kommissionssitzungen Job und politische Tätigkeit einfacher unter einen Hut bringen. Home Office und Remote Work sind gekommen, um zu bleiben

Aktuelle Umfragen bei Unternehmen und Arbeitnehmenden beweisen: Home Office ist gekommen, um zu bleiben! Wie fest Remote Work zukünftig verankert sein wird, veranschaulicht eine Studie des CapGemini Research Institute: 3 von 10 globale Unternehmen rechnen damit, dass mehr als 70 Prozent ihrer Angestellten mobil arbeiten werden.

Jedes zweite Schweizer Unternehmen plant langfristig mit Remote Work ein flexibleres Arbeiten zu ermöglichen. Denn Firmen, die Home-Office-Möglichkeiten zu stark einschränken oder gar nicht anbieten laufen Gefahr, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu schmälern. Laut internationalen Studien wollen drei viertel aller Arbeitnehmenden auch in Zukunft mobil arbeiten; und zwar an mehreren Tagen pro Woche. Arbeitsgesetz hinkt Realität hinterher

Alles in allem erfreut sich Home Office grosser Beliebtheit. Doch das Arbeitsgesetz trägt den neuen Realitäten des Arbeitsalltags zu wenig Rechnung. Dieses wird – von allen irgendwie akzeptiert – regelmässig und auch im Sinn der Arbeitnehmenden (die ihren Tag selbst einteilen wollen) gebrochen.

Ein Gesetz, das nicht mehr aktuell ist, muss überarbeitet werden. Doch die Revision des Arbeitsrechts muss auf Bundesebene erfolgen. Kantonal besteht Spielraum durch die Anpassung von steuerlichen Anreizen, wie beispielsweise dem Pendlerabzug.

Wir grünliberale überweisen diesen Vorstoss an den Regierungsrat mit der Bitte, ein Arbeitsklima zu begünstigen, welches flexibel ist, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt sowie eine positive Work-Life-Balance ermöglicht.

bottom of page